Ernst Ruska

(1906-1988)

Das Elektronenmikroskop - Zweites Tor zum Mikrokosmos

Sein Leben

Eine Idee und die Energie, sie Wirklichkeit werden zu lassen.

Ernst Ruska war ein deutscher Ingenieur und Physiker, der mit der Erfindung des Elektronenmikroskops die Wissenschaft revolutionierte. Schon früh fasziniert von den Grenzen optischer Mikroskope, entwickelte er 1931 die erste Elektronenlinse und wenig später das erste funktionsfähige Elektronenmikroskop. Doch seine größte Leistung lag nicht nur in der Idee, sondern in seinem unermüdlichen Durchhaltevermögen, die Technik trotz zahlreicher Widerstände bis zur Serienreife zu bringen. Während viele an der Praxistauglichkeit zweifelten, glaubten er und sein Bruder Helmut, ein Mediziner, fest an das Potenzial der Elektronenmikroskopie – insbesondere für die Biologie und Medizin. Dank seiner Überzeugungskraft gelang es Ruska, die Industrie für die Serienfertigung seiner Erfindung zu gewinnen und die Elektronenmikroskopie als essenzielles Forschungswerkzeug zu etablieren.

Shortbio

Wir skizzieren hier nur die wesentlichen Stationen seines Lebens und verweisen wegen weiterer Details auf den exzellenten Eintrag bei WIKIPEDIA.

25.12.1906 - In Heidelberg geboren

1925 - Abitur am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Heidelberg

1925 - Studium der Elektrotechnik an der TH München

1928 - Studium der Elektrotechnik an der TH Berlin im Hochspannungsinstitut von Prof. Adolf Matthias

1928-29 - Erste wissenschaftliche Arbeit: "Rechnerische und experimentelle Nachprüfung über die Wirkung des Magnetfeldes einer stromdurchflossenen Spule als Elektronenlinse"

10.05.1929 - Studienarbeit: "Über eine Berechnungsmethode des Kathodenstrahloszillographen und der experimentell gefundenen Abhängigkeit des Schreibfleckdurchmessers von der Ablenkspannung"

23.12.1930 - Diplomarbeit: "Untersuchung elektrostatischer Sammelvorrichtungen als Ersatz für Konzentratorspulen bei Kathodenstrahloszillographen"

1930 - Versuchsanordnung zur Prüfung der Abbildungseigenschaften des inhomogenen Feldes eines "Kugelkondensators"

07.04.1931 - Erste zweistufige Abbildung und die fotografische Aufnahme einer Netzblende bei 16-facher Gesamtvergrößerung

31.08.1933 - Dissertation: "Über ein magnetisches Objektiv für das Elektronenmikroskop" an der TH Berlin

23.09.1933 - Erste Aufnahmen von Baumwollfasern und Aluminiumfolien mit einer 8.000-fachen Vergrößerung

08.12.1933 - Erste Aufnahmen mit 12.000-facher Vergrößerung

1933-37 - Fernseh-AG Berlin

1934-36 - Interimszeit: Suche nach Investoren für die Serienentwicklung von Elektronenmikroskopen

1937 - Siemens & Halske AG: Zusammen mit B. v. Borries Entwicklung eines ersten Serienmodells

1939 - Inbetriebnahme des ersten serienmäßigen Elektronenmikroskops ("Siemens-Übermikroskop")

1945 - Habilitation an der TH Berlin: "Über den Bau und die Bemessung magnetischer Polschuhlinsen"

1949 - Neben der Tätigkeit bei Siemens Abteilungsleiter am Fritz-Haber-Institut der MPG, Privatdozent an der FU Berlin, Professor an der FU Berlin

1954 - Fertigstellung des Elektronenmikroskops "Elmiskop I" bei der Siemens & Halske AG

1954 - Wissenschaftliches Mitglied des Fritz-Haber-Instituts der MPG

1955 - Aufgabe der Stellung bei der Siemens & Halske AG

1957-1974 - Direktor des Instituts für Elektronenmikroskopie am Fritz-Haber-Institut, außerplanmäßiger Professor an der TU Berlin

1970 - Paul-Ehrlich- und Ludwig-Darmstaedter-Preis (zusammen mit H. Ruska)

1986 - Nobelpreis für Physik zusammen mit G. Binnig und H. Rohrer

27.05.1988 - Ernst Ruska stirbt in Berlin-Dahlem

Honores

Wissenschaftliche Ehrungen und Preise

1939 - Senckenberg-Preis der Universität Frankfurt/Main

1941 - Silberne Leibniz-Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften

1958 - Dr.med. h.c. der Universität Kiel

1960 - Albert-Lasker-Award der American Public Health Association, New York

1960 - Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie

1962 - Ehrenmitglied der Royal Microscopical Society

1963 - Dr. Phys. h.c. Universität Modena

1965 - Ehrenmitglied der Société Française de la Microscopie Electronique

1967 - Ehrenmitglied der Berliner Medizinischen Gesellschaft

1968 - Diesel-Medaille in Gold des Deutschen Erfinderverbandes, Nürnberg

1970 - Paul-Ehrlich- und Ludwig-Darmstaedter Preis der Paul-Ehrlich-Stiftung, Frankfurt

1975 - The Duddel-Medal of the Institute of Physics, London

1975 - Cothenius-Medaille der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Halle

1976 - Dr. med. h.c. Freie Universität Berlin

1978 - Dr. sciences h.c. University Toronto

1983 - Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie e. V.

1983 - Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie

1983 - Albrecht von Gräfe-Medaille der Berliner Medizinischen Gesellschaft

1985 - The Distinguished Scientist for 1985, EMSA Electronen Microscopy Society of America, Louisville, Kentucky

1986 - Robert-Koch-Medaille in Gold

1986 - Nobelpreis für Physik

1987 - Membre Titulaire de l'Academie des Sciences, des Arts et des Lettres

1987 - Rosen Award der Ross University New York

1987 - Rosette der Europäischen Wissenschaft der Körber-Stiftung, Hamburg